Und wieder haut ein Angehöriger unserer "Eliten" vor Ablauf seiner Amtszeit in den Sack. Dieses vorzeitige Hinschmeißen einer führenden Funktion scheint derzeit bei "denen da oben" groß in Mode zu kommen. Ob beispielsweise unser Ex-Bundes-Horschti, ob kürzlich DFB-Präsi Theo Zwanziger oder jetzt FDP-Tschäneräl Christian Lindner - wenn´s mal etwas schwieriger oder der Gegenwind rauer wird verabschieden sie sich etwas schneller von Amt und Würden als eigentlich vorgesehen. Oder werden in dem einen oder anderen Fall auch mal durch mehr oder weniger sanften Druck daran interessierter Gruppierungen zu solch einem Abschied bewegt.
Bei Jung-Christian habe ich irgendwie den Eindruck, dass hier nur eine Ratte (das ist nur im sprichwörtlichen Sinne gemeint und nicht als persönliche Beleidigung!) das sinkende Parteischiff verlassen möchte. Durch und durch Karrierist, der er nun mal ist, möchte er wohl mit dem weiter fortschreitenden Niedergang seiner Partei nicht stärker als unbedingt nötig in Verbindung gebracht werden können. Seinem weiteren Aufstieg auf der persönlichen Karriereleiter wäre das mit Sicherheit nicht gerade zuträglich.
Mit dem scheitern hat er ja bereits in der von seiner Partei viel gerühmten freien Wirtschaft einige Erfahrung machen können. Auch hier hat er bekanntlich das von ihm mitgegründete Unternehmen gerade noch rechtzeitig vor der Insolvenz verlassen und auch seine nachfolgenden Unternehmensgründungen waren nur sehr kurzlebig. Er muss also über ein angeborenes Gespür dafür verfügen, wann der richtige Zeitpunkt für einen geordneten Rückzug, um mal im Generalsjargon zu bleiben, gekommen ist.
Wie es mit ihm weitergehen wird ist natürlich reine Spekulation. Ob er in der FDP verbleibt und dort nach dem irgendwann mit Sicherheit erfolgten Scheitern unseres Vorzeige-Integrierten Rösler einen neuen Anlauf Richtung Parteispitze unternehmen wird oder ob er - wie in einigen "Qualitätsmedien" gemutmaßt wird - in eine andere Partei wie die CDU oder gar die SPD wechseln wird werden wir dann schon erleben, wenn es soweit ist. Ich persönlich tippe eher auf Ersteres. In Abwandlung der Textzeile eines bekannten Weihnachtsliedes heißt es dann "Christian, der Retter, ist dahaaaaa!" und sein FDP-Stern wird heller leuchten als seinerzeit jener von Bethlehem.
Apropos Christian: Der andere, der ältere, also der ehemalige Mini-Präsi "meines" Bundeslandes, ist bei etwas rauerem Gegenwind anscheinend wetterfester. Zumindest bis jetzt. Gut, Mutti Merkel hat sich jetzt vor ihn gestellt, da kommt der Gegenwind nun mal nicht so schnell durch. Zudem ist er auch erfahrener im Umgang damit - die Sache mit dem Flugticket, Urlaub bei Maschmeyer, steuerfinanzierter Hubschrauberflug zum Interview nach Norderney: Alles unbeschadet überstanden. Leisetreter sind wohl aus härterem Holz geschnitzt...
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