Dienstag, 3. Januar 2012

Ich hätte da mal ein Logikproblem...

Ich verstehe (mal wieder) etwas nicht so recht: Nicht mehr nur bei uns, sondern mittlerweile in ganz EURO-Europa, sollen möglichst viele Menschen so wenig wie nur irgend möglich verdienen. Und auch bei denjenigen, die auf dem Arbeitsmarkt keine Verwendung mehr finden können und bei denen, die nach ihrem langen Arbeitsleben den wohlverdienten Ruhestand genießen, soll bei deren nicht selten eh schon geringen monatlichen (ggf. Transferleistungs-)Einkommen gekürzt werden.
Gleichzeitig sollen all diese Menschen für ihr Alter und ihre Gesundheit immer stärker privat vorsorgen, steigende Mieten, Mietnebenkosten und Energiepreise sowie immer mal wieder erfolgende Preiserhöhungen bei nicht wenigen Waren/Gütern des nun mal zum Leben benötigten täglichen Bedarfs stemmen. Dies sei, so behaupten viele kluge und klügste Köpfe aus Politik, Wirtschaft und angeschlossenen Wissenschaften, für das derzeit so dringend benötigte Wirtschaftswachstum unabdingbar und somit alternativlos. 

Ich verstehe nun folgendes nicht: Wie sollen diese vielen Menschen bei uns und in EURO-Europa, wenn sie über immer niedrigere Einkünfte verfügen sollen - und das auch noch bei ständig steigenden Lebenshaltungskosten/Preisen -, noch ausreichend Geld durch eifriges konsumieren in den Wirtschaftskreislauf einfließen lassen? Das zieht nach meinem zugegebenermaßen etwas simpel gestrickten Verständnis wohl eher eine Wirtschaftsschrumpfung statt eines Wirtschaftswachstums nach sich. Kurz gesagt: Wer immer weniger bis gar nichts mehr hat, kann meiner Logik gemäß auch nur immer weniger bis gar nichts mehr für den Konsum ausgeben. Ergo wächst dieserhalb und desderwegen in der Wirtschaft gar nix. Das ist im Grunde genommen doch eigentlich wie mit den guten alten Zimmerpflanzen - wenn man sie irgendwann nicht mehr gießt gehen sie in der Folge auch irgendwann einmal ein. Wie dieses Prinzip "Gebt den Leuten einfach weniger Geld und lasst sie davon immer mehr bezahlen, dann wächst die Wirtschaft von ganz alleine" funktionieren soll, konnte zumindest mir bislang kein noch so "kluger Kopf" auch nur annähernd zufriedenstellend erklären. Um eine diesbezügliche, auch mich erhellende Aufklärung, wird also dringend gebeten! Ich bin halt in einigen Dingen manchmal etwas schwer von Kapee...

P.S.: Apropos "alternativlos" - meine Glaskugel sah übrigens auch noch, dass die Verwendung der Begriffe "alternativlos/Alternativlosigkeit" und "gewisse als auch unvermeidliche Sachzwänge" im politischen Sprachgebrauch aus gewissen als auch unvermeidlichen Sachzwängen heraus als alternativlose Alternativlosigkeit festgeschrieben wird.

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