Freitag, 30. März 2012

Namenstricksereien

Vor einigen Wochen konnte man darüber lesen, dass nicht wenige Lehrkräfte in unseren Schulen die Leistungen der ihnen anvertrauten Schüler auch nach deren Vornamen beurteilen. Aus diesen Namen wird von besagten Lehrkräften also umgehend auf die Herkunft bzw. das soziale "Milieu" geschlossen, aus dem die Schüler ihrer Meinung nach kommen. Ein Kevin oder eine Jacqueline (in manchen Regionen in den neuen Bundesländern  gern auch mal entweder als "Tschacklien" oder als "Schackeliene" ausgesprochen) erhalten also von diesen Lehrerinnen und Lehrern bei gleichen oder gar besseren schulischen Leistungen wie die eines Jakob oder einer Theresa dennoch schlechtere Noten. Nun wissen wir ja, dass selbst gefasste oder auch von anderen eingepflanzte Vorurteile, wenn sie erst mal in den Köpfen der Menschen angekommen sind und sich dort festgesetzt haben, nur sehr schwer aus selbigen herauszubekommen sind - was nun mal leider auch für Lehrkräfte gilt.

Ich habe mir nun also überlegt, wie werdende Eltern ihren zukünftigen Sprösslingen derartige Ungleichbehandlungen ersparen könnten. Mein Vorschlag: Wählt, um solch vorurteilsbehaftete Lehrkräfte zu irritieren, als Vornamen doch einfach Doppelvornamen und hierbei eine Kombination aus vermeintlichen "Unterschichten-" und "Bildungsbürgervornamen". Es gilt das Garfield´sche Motto: "Wenn du sie nicht besiegen kannst verwirre sie"!

Hier nun ein paar entsprechende Vorschläge:

Kevin-Leopold
Anna-Jacqueline
Marvin-Maximilian
Sophie-Doreen
Dustin-Elias
Nele-Marie
Tim-Tom
Chantal-Johanna
Justin-Alexander
Emily-Luisa
usw.

Man könnte, vor allem bei Jungen, evtl. auch eine Kombination aus "modernen" und früher gebräuchlichen Vornamen wählen, z.B.:

Sören-Herbert
Sven-Dieter
Lars-Rüdiger
David-Jürgen
Ernst-Jonas
Rolf-Niklas
Leon-Joachim
Heinz-Felix
Yannick-Helmut
Horst-Dominik
usw.

Ach ja, der Sohn eines Cousins von mir, der sich als Führungskraft bei einer Privatbank verdingt, heißt übrigens - Kevin...

In diesem Sinne ein schönes Wochenende.

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