Dienstag, 25. September 2012

Herbstgedanken 2012

Herbst - Zeit des Verblühens, des Verwelkens und des Vergehens. Sich verfärbende Blätter, die hernieder rieseln, um letztlich zu vermodern. Graue Tage mit grauen Himmeln, die graue Gedanken herauf beschwören. Mahnung der Natur, sich stets der eigenen Vergänglichkeit bewusst zu sein. Der erste nächtliche Frost kündet vom sich unweigerlich nahenden Winter. Es wird kalt und kälter, Woche für Woche.

Herbst des Lebens - der Mensch verblüht und verwelkt ebenso wie die Blätter. Er ist eben doch nicht mehr als auch nur ein Blatt an seinem eigenen Lebensbaum. Und eines Tages fällt auch er von seinem Baum, um vor sich hin zu modern, bis kein Krümelchen mehr von ihm übrig ist.
Die Todesanzeigen in der Lokalzeitung mehren sich wieder deutlich sichtbar im Vergleich zu den Wochen und Monaten zuvor. Die Uhr tickt unaufhaltsam.

Herbst der Menschlichkeit - jeder gegen jeden, jeder nur für sich. Kein Miteinander, nur noch ein verbissenes Gegeneinander. Nach oben buckeln, nach unten treten. Kein Du und kein Wir mehr, nur noch ein einziges Ich, Ich, Ich. Kein Verständnis, keine Achtung, kein Mitgefühl für andere, für ihre Lebensumstände, für ihre Sorgen, Ängste und Nöte. Keine weiteren Werte mehr außer sichtbarem Besitz und so gut wie gar nicht mehr zählbarem Vermögen. Entschuldigung, Verzeihung, Vergebung? Weder wird darum gebeten noch wird sie anderen gewährt. Hass der Schwachen auf die Schwächsten schüren, sie und ihre wenigen Verteidiger verhöhnen und verspotten. Spalten, spalten und noch mal spalten. Erst mal von den Schwächsten nehmen, damit das eigene Konto noch schön weiter wachsen kann. Und wenn es bei den Schwächsten nichts mehr zu holen gibt kommen die Schwachen als nächste an die Reihe. Und danach die, die sich der "Mitte" zugehörig fühlen. Sie alle ahnen davon aber noch nichts, weil sie es einfach nicht ahnen wollen.

Herbst des Anstands, der Moral und der Ethik - friss selbst oder werde gefressen. Heuchelei, Scheinheiligkeit und Doppelmoral allerorten. Wer ganz viel hat muss noch sehr viel mehr bekommen, dann geht es am Ende allen gut. Egal, mit welch fragwürdigen Methoden auch immer Reichtum angehäuft wird - stelle dabei niemals das "Wie" infrage, sondern bewundere den Reichen einzig, allein und uneingeschränkt als den Reichen, der er im Gegensatz zu Dir Versager nun mal ist.
"Was geht mich der Hunger, das Elend anderer Leute an? Kann ich mit Anstand und Moral Geld machen? Nein! Was stört es mich demnach, wenn die Natur in 50 oder 100 Jahren irreparabel kaputt gewirtschaftet wurde? Dann lebe ich selbst doch gar nicht mehr. Das einzige was zählt ist mein stetiger Vermögenszuwachs im Hier und Jetzt. Dann müssen sich meine Nachkommen eben was einfallen lassen, wenn´s eng wird." Nach mir die Sintflut. Brot für die Welt, den Kaviar für mich.

Herbst der Demokratie - weltweit vielleicht ein paar hundert oder tausend Herren, ein paar Millionen willige Diener und Knechte und Milliarden von Sklaven. Feuchte Träume einer neuen Elite. Es reGIERt der entfesselte Markt samt seiner wenigen wahren Profiteure sowie die Utopie vom unendlichen Wachstum. Die Diktatur einer Allianz des großen Geldes allein bestimmt die Regeln für alle. Unbegrenzte Macht dieser Allianz, die sie freiwillig wohl nie mehr gedenken wird zurückzugeben. Entmachtete Regierungen und Parlamente, die ihrer eigenen Entmachtung begeistert zustimmen. Du, Bürger, lebst ab sofort in einer mit dem Begriff "marktkonforme Demokratie" getarnten Finanzwirtschaftsdiktatur. Füge  Dich dieser Tatsache klaglos, mach dabei entweder mit oder geh vor die Hunde.

Herbst 2012 - es verwelkt auch die Hoffnung...

5 Kommentare:

  1. Auch die nicht ganz so reichen Schichten gieren im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit. Egal, wie es Umwelt, Mensch, Tier schädigt. Das habe ich bei dem neuen iPhone5-Hype gedacht. Nicht nur Reiche kaufen das, auch solche, die es sich eigentlich gar nicht leisten können. Man kauft es, nur um dazuzugehören, mitreden zu können und so zu tun als ob, als ob man "hipp" wäre. Als ob Hipp-sein von Konsumgütern abhängig wäre. Ein sehr schöner Post. Mir aus dem Herzen gesprochen.

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