Montag, 20. Februar 2012

Wenn ich mir einen Bundespräsidenten backen könnte...

Nun werden wir ihn also doch noch als neuen Bundespräsidenten bekommen, den Herrn Gauck. Ein ebenfalls "vorerst Gescheiterter" wird nun also doch noch in das höchste deutsche Staatsamt gehievt. Einer, der sich anscheinend selbst bestens zu verkaufen und mit den Federn/Verdiensten anderer zu schmücken versteht. Wie sonst hätte er mit Ehrungen als "Freiheitskämpfer" nur so überhäuft werden können, obwohl er bis Oktober 1989 überhaupt nicht als DDR-Bürgerrechtler in Erscheinung getreten ist? Der erst auf den fahrenden Zug aufgesprungen ist als ihm sicher erschien, wohin dieser fahren würde. In meinen Augen ist dieser gelernte Pfarrer also so etwas wie ein "Gau(c)kler vor dem Herrn". Wie dieser "seltsame Heilige" gedanklich zu verorten ist, was seine Einstellung und Vorstellungen hinsichtlich politischer und gesellschaftlicher Themen angeht wurde anderenorts bereits ausführlich dargelegt: http://www.spiegelfechter.com/wordpress/7931/kandidat-der-herzen-ein-theologe-der-herzlosigkeit
Somit können wir uns eine weitere Beschäftigung mit diesem Herrn sparen.

Ich fände es ein interessantes Experiment, wenn mal ein Kandidat aufgestellt würde, der sich mit der Lebenswirklichkeit der Menschen in diesem Land wirklich auskennt. Einer/eine, der/die Sorgen, Ängste und Nöte eines Großteils der Bevölkerung am eigenen Leib verspürt hat. Jemanden der weiß, wie sich heutzutage der soziale Abstieg anfühlt, der praktische Erfahrungen mit Arbeitssuche, Leih- und Zeitarbeit, mit Aufstockerjobs und mit den Schikanen seitens der Argen und Jobcenter vorzuweisen hat. Jemanden, der die Interessen aller BürgerInnen vertritt, der ein wirklicher Vermittler zwischen den Interessen von Politik, Wirtschaft und "Normalbevölkerung" ist. Jemanden, der sich nicht von den Verlockungen und Annehmlichkeiten korrumpieren lässt, die so ein hohes Amt naturgemäß mit sich bringt. Jemanden, der eine klare Sprache spricht, der wenn nötig auch mal ganz offen sagt "Das ist Scheiße, so wie das derzeit läuft!". Jemanden, der ein wirklicher "Präsident der Herzen" ist und nicht ein medial als solcher aufgeblasener und uns untergejubelter.

Ich weiß, so ein Mensch würde sowieso nicht als Kandidat nominiert werden. Und ob es überhaupt solch einen "Übermenschen" gibt ist sowieso äußerst fraglich. Und backen kann ich übrigens auch nicht...

3 Kommentare:

  1. Lieber Harzpeter,

    ja, ich finde es ebenfalls traurig, wie einträchtig jetzt der Gauck ins Amt gehievt wird. Aber offen gesagt, es überrascht mich nicht. Ich hatte die Nachtigall schon trapsen hören, sobald die Springer- und Bertelsmann-Medien in einhelliger Empörung anfingen, auf Wulff einzuprügeln. Besonders abstoßend auch, dass hier gerade jemand, der als Quasi-Beamter (denn auch und gerade in der DDR wurde ja die Kirche von den westdeutschen Kirchensteuerzahlern alimentiert) nie um seinen Lebensunterhalt hat kämpfen und bangen müssen, davon spricht, dass soziale Sicherheit "uns" leider nur allzu leicht "erschlaffen" lässt. Hier übrigens sehr schön zu beobachten: Das pastorale "wir" oder "uns" ("Ach! Sind wir nicht allzumal Sünder?!"), das im Gegensatz zum gemeinhin verwendeten "wir" oder "uns" den Sprecher selbst nicht mit einschließt - ein "wir" ohne "ich" sozusagen. Ja, mit vollen Hosen ist gut Stinken!
    Auch Sloterdijk, Gunnar Heinsohn und andere Anhänger des Sozialdarwinismus' verzichten ja keineswegs auf ihr Professorengehalt nebst üppiger Pension, um sich künftig im alltäglichen Kampf ums Dasein zu bewähren.

    Liebe Grüße, Saby

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  2. Tja, Saby, auch bei den von Dir genannten "Persönlichkeiten" haben wir wieder ein gutes Beispiel für die "Betroffenheit der Nichtbetroffenen". So wie bei "Wir alle müssen zukünftig den Gürtel enger schnallen" oder "Wir alle haben jahrzehntelang über unsere Verhältnisse gelebt" auch. Und Gauck ist dann laut Mediengetöse natürlich "unser aller" neuer Bundespräsident.

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  3. Deutschland einig Meckerland. ;-)

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