Mittwoch, 30. Mai 2012

Fünf alte Weisheiten - auch heute aktuell

"Behalte in allen Dingen nur Eines im Auge. Es ist das Zweite, das dich ablenken wird." (Kabir, indischer Sufi-Mystiker; *1440 +1518)

"Wenn nicht ihr, wer dann? Wenn nicht jetzt, wann dann?" (Hillel, pharisäischer Rabbiner; *um 30 v.Chr. +um 9 n.Chr.)

"Der Mensch, der wirklich etwas tun will, findet einen Weg. Der andere findet eine Ausrede." (Arabisches Sprichwort)

"Urteile nicht über deinen Nächsten, solange du nicht zwei Monde lang in seinen Mokassins gelaufen bist." (Indianisches Sprichwort)

"Niemand beging einen größeren Fehler als jener, der nichts tat, weil er nur wenig tun konnte." (Edmund Burke, irischer Philosoph; *1729 *1797)


Montag, 21. Mai 2012

Sechs Lieder aus Österreich, auch und gerade für Deutsche empfehlenswert

Hier sechs Lieder der österreichischen Band "S.T.S." (http://de.wikipedia.org/wiki/S.T.S.), die mir persönlich sehr zusagen. Der jeweils zugehörige Text steht unter dem entsprechenden Videolink. Auf eine Übersetzung dieser Texte ins Hochdeutsche kann aber bestimmt verzichtet werden, da sie meines Erachtens auch so noch gut verständlich zu lesen sind. Und wir wissen ja - die "Waffen", die die Mächtigen schon immer am meisten gefürchtet haben, sind die Musik und der Humor.

I denk, wenn i denk

I denk, wenn i denk, dass net alles so rennt
Wie i mir das oft sehr gut vorstellen könnt

I denk, wenn i denk, dass es net so schlecht rennt
Es geht mir sehr gut, wenn i net daran denk
An alle meine Kindertag
An Fragen, die i heut noch hab
An Sorgen, die jetzt größer sind
An Leut, die nach dem Wind sich dreh'n

I glaub, wenn i's glaub, dass i heut weiter bin
I spür aber dann, i steck' nur weiter drin
In alle meine Kindertag
In Fragen, die i heut noch hab
In Sorgen, die jetzt größer sind
Nur fühl i mich net mehr allan



Sie wissen all´s besser

Denk Dir was d'denkst, tua nur was d'magst
Nimm Dir viel vor a wenns d'net all's derpackst
Heb dein' Orsch, sei net faul, hab nur kan Respekt
Mit wache Knia hat no kana die Welt neu entdeckt

Sperr auf Deine Augen, sperr auf Deine Ohren
Und wenns d'was zum sagen hast, dann stell Di nach vorn
Schau, es gibt eh schon Leut g'nua, es werd'n immer mehr
Die woll'n nix dazutuan, drum tuan s'a nix mehr

Ja, sie wissen all's besser und tuan als wie wer
Und wenns d'a paar Fragen hast, leg'n sie si quer
Ja, sie hab'n no kan Fehler g'macht, na den geb'n s'net zua
Ja, sie wissen all's besser als Du

Und bist dann allan, ja dann lass Dir net g'fall'n
Wenn so a Wichser Dir zuaschaut beim Zahl'n
Und Di auslacht, obwohl Dir zum rearn is vor Hass
Die Welt is a Narr'nhaus, die Welt is so groß

Ja, sie wissen all's besser...

Denk dir was d'denkst...

Ja, sie wissen all's besser...



Kalt und kälter

Du sagst, es is vorbei mit uns, dei' Liebe is net mehr so groß
I sag, das hab i kommen seh'n es tut ma leid, i wünsch dir was
Vor fünf Jahr wär i tausend Tode bei so einer Erklärung g'storb'n
Und heut bedeutet das net mehr als hätt i in der Lotterie verlor'n

Wenn i heut vor an Auftritt steh, und tausend Menschen sind im Saal
Dann schwitzen meine Händ net mehr, und meine Nerven sind aus Stahl
Ka Zittern und ka Beben mehr, ka Angst und ka Entschweben mehr
Und irgendwie komm i damit net klar, es is net mehr wie's früher war

Und i wer' kalt und immer kälter
I wer' abgebrüht und älter
Aber das will i net, und das muss i jetzt klär'n
I möcht lachen, tanzen, singen und rear'n
Angst und Schmerzen soll'n mi wieder würg'n
Und die Liebe möcht i bis in die Zehenspitzen spür'n

Im Fernsehen sag'n Politiker, wie schwer es is uns zu regier'n
Dann siehst, wie in Äthiopien die Kinder wie die Flieg'n krepiern
I spür zwar n ganz leisen Schock, doch mit'n Pivo in der Hand
Denk i: Was soll i ändern an die Probleme von an so fremden Land

Und i wer' kalt...

Der Chef vom Kreml raucht a Camel und trinkt dazu a Coca Cola
Der Cowboy in Amerika liebt Krimsekt und frisst Kaviar
Doch wir wissen, wenn die zwei sich streiten, druckt einer auf den Knopf
Und die Bomb'n fallt mit Sicherheit uns ohne Warnung auf den Kopf

Und i wer' kalt...


`S hat alles auf der Welt sein Preis


Bist arm oder bist vorn im Leben
Nimmst gern oder bist mehr am geben
Bleib stur oder fall um
'S hat alles auf der Welt sein' Preis

Fahr an's Mittelmeer und leg di in die Sunn
Oder bleib und mach da dei Million
Hast a Freispiel oder bist am Verlier'n
'S hat alles auf der Welt sein' Preis

Wie hoch der Preis is, da kann ma si irr'n
Zu hoch das kann mit Sicherheit passier'n
Dann steh'n ma herum, ohne Plan und schau'n dumm

Links, rechts, oder in der Mitt'n weiter
Verwend dein Kopf oder wer' sonstwie g'scheiter
Bist a Django oder geht dir der Reis
'S hat alles auf der Welt sein' Preis

Wie hoch der Preis is...

Bleibst allan oder bist eh zu zweit
Willst es besser machen als die ander'n Leut
Lass di fangen oder bleib frei
'S hat alles auf der Welt sein' Preis

Wie hoch der Preis is...


I lass mir die Kraft net zerbrechen


http://www.myvideo.de/watch/5484700/Gert_Steinbaecker_I_lass_mir_die_Kraft_net_zerbrechn


Jedes Mal, wenn i irgendwas neues probier’
Wissen die Raunzer sofort, dass draus sicher nix wird
Und sie mal’n schwarz und meckern, das is kein Vergnüg’n
Als ob die eigenen Zweifel net eh schon genüg’n
Oh, i lass’ mir die Kraft net zerbrechen
I lass’ mir mein’ Will’n net zerstör’n
I geh zu auf ein Ziel, auf die Art, wie i will
Und i darf dabei kaum auf wen hör’n

Man kann net immer nur zögern, das kost’ zuviel Kraft
Man muss einfach was tun, ganz egal ob man’s schafft
Wenn man lang genug d’raufbleibt hat das immer an Sinn
Wenn man ernsthaft dran arbeit’, führt das immer wohin
Oh, i lass’ mir die Kraft net zerbrechen
Geg’n den Strom schwimmen muss man probier’n
Dass dann humorlose Leut’, die sich ihr Leb’n meist ersitzen
Fest an dir rütteln, muss man einfach riskier’n

I lass’ mir die Kraft net zerbrechen
I lass’ mi zu nix überred’n
I lass’ mi von niemand bestechen nur so kann i leb’n

I halt’s net aus, wenn all’s immer abg’sichert is
Das is eine halbweiche Gschicht, da krieg’ i niemals an Biss
Weil i will was erleb’n, net dahinvegetier’n
I will für innen was g’winnen, net nach außen brillier’n
Oh, i lass’ mir die Kraft net zerbrechen
I will einfach für all’s offen bleib’n
I weiß natürlich a dann, dass i einfahren kann
Nur i lass mi net von tausend Ängsten zerreib’n

I lass’ mir die Kraft ... ...

Was dann später mal sein wird, i bestreit das ja net
Da kannst mi erwischen, wenn’s mir net so gut geht
Und wie’s weiter geht, kann i a immer nur klär’n
Von einem Jahr zum ander’n, was mi a net mehr stört
Oh, i lass’ mir die Kraft net zerbrechen
Das Programm für mein Leb’n schreib nur i
I tu manchmal wem weh, a Leut’n auf die i steh
Weil i sag’, was i denk’, und ändern wird sich das nie

I lass’ mir die Kraft ...




Und hier noch ein Text zu einem Lied von S.T.S., zu dem es leider kein Video gibt:

Zigeuner


Der Sternenhimmel wär mein Zelt
Mei' Heimat wär die ganze Welt
Rassig-braune Frauen in knallig-bunte Röck
Niemals lang am selben Fleck

Am weissen Strand tät i Flamenco spiel'n
Oder mit an Tanzbär'n durch die Lande zieh'n
Jede Nacht am Lagerfeuer
Jeder Tag ein Abenteuer

A Zigeuner möcht i sein
A Zigeuner sein, das wär fein

Geheimnisvolle weise alte Frauen
Täten pfeifenrauchend in mei' Zukunft schau'n
Mei Braut, die mit die großen Ohrring'
Die wär eines Kesselflickers Kind
Und sie tanzert' wild, ganz wild im Pusztawind

A Zigeuner möcht i sein
A Zigeuner sein, das wär fein

Wenn i a Zigeuner wär, wär mei' Welt riesengroß
I tät mit an' Wohnwag'n fahr'n oder mit die Ross
Wenn i a Zigeuner wär, wär i alle Sorgen los

Und mei' Zigeunerfreiheit wär grenzenlos
In Oberwart tät i im Ghetto leb'n
Gleich hinter'm Sturzplatz, das wär wirklich schön
Im Wirtshaus hörert' i: "Schleich di!
Zigeuner kommen da net eina!"
Es heisst, Zigeuner lüg'n und stehl'n
Sind arbeitsscheu, dafür mit'n Messer schnell
Meine Eltern wär'n vergast word'n im KZ
A Zigeuner sein wär wirklich nett

A Zigeuner möcht i sein...

Wenn i a Zigeuner wär...